Dienstag, 11. Januar 2011

Oh, wie schoen ist Panama...

Hola und Bienvenidos zum wohl letzten Blog aus der Neuen Welt! Die Zeit rennt und ich kann gar nicht begreifen, dass ich in Panama City bereits auf meinen Nachtbus nach San Jose warte. Uebermorgen, 13. Januar (Alles Gute zum Geburtstag, Piet!), geht mein Flieger von dort zurueck in die Heimat. Wenn auch das Ende der Reise etwas stressig und abgehackt war, werde ich die Erfahrungen und Eindruecke hier nie mehr missen wollen. Denn leider hat mein langersehnter Segeltrip ueber das San Blas Archipel nicht statt gefunden. Mehr dazu, jetzt:

Es war also nach Neu Jahr in Cartagena. Nach mehreren Stadtbesichtigungen , u.a. dem Castillo de San Felipe (Altes Schutz- und Verteidungsfort der Spanier), der Historischen Altstadt und mehreren staedischen Maerkten hatte ich einen guten Ueberblick von der Stadt bekommen. Ein krasser Gegensatz zu dem historischen Cartagena bietet der Stadtteil Bocagrande, der v.a. aus Bankgebaeuden, Hotels und Malls besteht. Neben Stadtbesichtigung war ich immer noch auf der Suche nach einem Segel-Trip nach Panama. Der letzte Platz auf einem Segelboot am 4. Januar wurde mir sprichwoertlich vor der Nase weggeschnappt. Das zweitmoegliche hatte den Termin um zwei Wochen nach hinten verschoben, wegen zu rauher See...aehnliches passierte mir beim dritten Boot, dass ich mir herausgepickt hatte. Langsam kam ich ins Schwitzen, da ich wusste, dass die Ueberfahrt 6 Tage in Anspruch nehmen wuerde und ich von Panama aus noch genug Zeit haben muesste, um meinen Flug in Costa Rica zu erwischen. Doch alle anderen Boote um diese Zeit waren bereits voll. Letzte Moeglichkeit mit einem Speedboot von Sapzurro (kolumbianisches Fischerdorf direkt an der Grenze zu Panama) ueber die San Blas Islands nach Panama "in time" zu kommen scheiterte an der Knappheit der Leute...

...also blieb mir letzten Endes nichts anderes uebrig als den Flieger nach Panama City zu nehmen. Und der Flug war fast genau so teuer wie ein 6 tages Segeltrip ueber das San Blas Inselparadies. Klar und nachvollziehbar, das ich mich in Grund und Boden aergerte. Aber unvorhersehbares und nicht planbares gehoert nun mal zum Traveln wie Eier und Hasen zu Ostern.

Mein Flieger ging am 5. Januar abends um 11 Uhr zunaechst nach Bogota, wo ich die Nacht am Flughafen verbrachte. Weiter gings dann morgends zunaechst nach Pereira mit Propellermachine. Hier wurden alle Passagiere bis in die Haarspitzen auf Drogen oder Aehnliches gefilzt, d.h. alle Taschen ausraeumen und wieder einraeumen, zehnmal Reisepass zeigen, Bodyscan...das uebliche eben. Ich kam dann gegen Mittag in Panama City an und suchte mir zusammen mit Rene, Englaenderin und ebenfalls Passagier des Propellerflugs, ein Hostel mit Zigarre-Rauchendem Spanier fuer die Nacht.
Da ich schon nicht mit dem Segelboot nach San Blas fahren konnte, wollte ich zumindest von hier aus mein Glueck versuchen und die letzten Tage fernab vom Grossstadtmoloch mit selbst gekaufter Haengematte, Kokosnuss und Karibikidylle verbringen. Leider war zur Zeit kein Flug nach El Porvenir (Insel mit Landebahn) frei und der Landweg dorthin war wegen Regenfaellen unpassierbar. Einzige Moeglichkeit noch hinzukommen war der Weg ueber Portobello nach Miramar, von wo aus man mit dem Motorboot in ca. 3 Stunden auf rauher See El Porvenir erreichen konnte. Davon wurde uns aber im Hostel abgeraten, da es je nach Wetterlage zu gefaehrlich sei...aus der Traum, dachte ich.

Deshalb beschlossen Rene und ich am naechsten Tag die Insel Isla Grande anzusteuern, vor dem San Blas Archipel gelegen und ohne Probleme zu erreichen. Eigentlich war diese Insel nicht weit von Panama City entfernt, ca. 80 km Luftline auf karibischer Seite des Ozeans. Doch mit dem uralten, kunterbunten offentlichen Bussen dorthin dauerte es einen halben Tag, da man dreimal Umsteigen muss. Wir kamen bei Dunkelheit zunaechst in Portobello an und beschlossen die Nacht hier zu verbringen. Lustigerweise uebernachteten wir im Hostel von Captain Jack, einem Kapitaen, mit welchem ich E-mail-Kontakt von Cartagena aus hatte wegen des Selgeltrips. Er hat sich das Motto "Pirat" oben auf die Stirn geschrieben ;). Er erzaehlte mir, er sei mit seinem Segelboot "Fantasy" schon um die ganze Welt gesegelt und kennt sich hier und dort blendend aus. Ich fragte ihn, wie es denn mit dem Motorboot nach San Blas aussieht, ob zu gefaehrlich oder nicht...er versicherte mir, es ist zwar rauhe See, aber es sei kein Problem...mein Traum bekam wider wurzeln.

Am naechsten Tag besichtigten wir morgends das kleine Fischerdorf Portobello, das uebrigends einst groesster Hafen der Spanier im 17. Jahrhundert war. Die Reste der Befestigungen kann man immer noch bestaunen. Danach hielten wir Ausschau nach einem Faultier im angrenzenden Regenwald, dass sich angeblich ab und an in den Baeumen hinter Jacks Hostel zeigte...leider nichts gesehen. Gegen Mittag nahmen wir den Bus nach Miramar und schipperten statt zur Isla Grande letzten Endes doch Richtung San Blas Archipel. Mit "rauher See" hatten die Leute recht: Mannshohe Wellen und starker Wind, was bedeutete, dass man in einem kleinen Motorboot wie diesem pischnass wurde. Aber nach einiger Zeit erreichten wir die ruhigen Gewaesser von San Blas und gelangten zu guter Letzt auf die Insel El Povenir, das Tor zum Insel-Reich. Auf dieser Insel gab es sogar ein Hostel, das relativ guenstig war im Vergleich zu Inseln, die im Lonly Planet Guidebook vertreten waren. Nach dem Abendessen mit frischem Fisch genossen wir den Sonnenuntergang, waehrend ich danach in meine Haengematte zum Schlafen huepfte.

Am naechsten morgen gings mit dem Motorboot weiter zu benachbarte Inseln. Man muss wissen, dass das San Blas Archipel (auch Kuna Yala genannt) seit Jahrhunderten von den Kuna Indianern bevoelkert ist, die ausschliesslich vom Meer und den Kokospalmen (heute auch vom Tourismus) leben. Auch heute noch hat der Staat hier wenig zu sagen und die Kuna verdienen relativ gut am Tourismus auf den Inseln, da jeder, abhaengig von der Insel, eine Art Steuer fuer den Besuch zahlen muss. Insgesamt gibt es ca. 360 Inseln, das heisst jeweils eine fuer jeden Tag im Jahr. Manche davon sind unbewohnt und gerade mal so gross, dass drei oder vier Kokospalmen darauf wachsen koennen. Andere Inseln sind von Kuna-Familien bewohnt, mache nur von einer einzigen. Und genau auf solch einer Insel war ich ueber Nacht, fernab von jeglicher staetischer Zivilisation. Auf der so genannten "Isla Perro" (Hund Insel), etwa halb so gross wie ein Fussballfeld, wurde ich vom Skipper abgesetzt. Das absolute Schnorchel-Highlight war ein gesunkenes Schiffsfrak, wo es von bunten Fischen und Korallen nur so wimmelte. Selbst bei bewoelktem Himmel war die Umgebung einfach nur traumhaft: Kristallklares, blaues Wasser; weisse Sandstraende, frische Kokosnussmilch und atemberaubende Unterwasserlandschaft. Auch der Blick aufs Meer war einfach phaenomenal, da ueberall kleine Inselchen, mal naeher, mal weiterweg zu sehen waren. Die beiden kleinen Jungs der Familie waren wahrhafte Kuenstler, wenns ums Fischen am Strand ging. Ein Fisch nach dem anderen wurde von den Jungs herausgezogen und danach stolz presentiert. Abends gabs dann frisch gebratenen Fisch zum Abendessen. Danach huepfte ich wie gewohnt in meine Haengematte und schlief mit Meeresrauschen und dem Geraesch herabfalleneder Kokosnuesse ein.

Zurueck ging es am naechsten Nachmittag mit dem Boot der Kunafamilie und ich verbrachte die letzte Nacht auf San Blas im selben Hostel in El Porvenir. Rene, die nicht mit auf der Isla Perro war, beschloss auf eine andere Insel weiter zu fahren, waehrend ich heute wieder zurueck nach Miramar und von dort aus mit dem Auto nach Panama City gefahren bin. Hier habe ich heute mal einen kleinen Stadtrundgang gemacht und die Skyline der Stadt bestaunt. Ein wahrhaft krasser Kontrast zum ruhigen Leben auf einer der Inseln.... Momentan warte ich auf meinen Nachtbus, der in zwei Stunden nach San Jose in Costa Rica faehrt. Morgen Nachmittag werde ich dort ankommen und mir bis abends die Stadt anschauen. Dann gehts auch schon zum Flughafen, von wo aus um 7.50 Uhr mein Flieger nach Houston geht. Wenn alles glatt laeuft bin ich am 14. wieder in der Heimat!

Vielen dank an alle die meinen Blog mit Interesse verflogt und gelesen haben. Ich hoffe ich konnte ein bisschen die Eindruecke schildern, die ich auf meiner drei Monate langen Reise hatte und somit auch ein Stueck weit Travel-Feeling nach Hause befoerdern. Viel besser kommt das ganze natuerlich erzaehlt rueber. Also wer Lust auf mehr hat oder sogar selber eine Reise dorthin plant einfach melden! Man sieht sich dann in der Heimat!

Chao und Muchos Saludos aus Panama, Matthias

Sonntag, 2. Januar 2011

Raus aus den Anden, rein in die Karibik

Hola und ein gutes neues Jahr an alle daheim! Wie ja die meisten mitbekommen haben bin ich bereits in der Karibik angekommen und befinde mich im Augenblick noch in der wunderschoenen kolonialen Hafenstadt Cartagena. Hier habe ich vor zwei Tagen auch ins neue Jahr reingefeiert und viele Eindruecke von der kolumbianischen Fiesta mitbekommen. Ich warte im Moment auf ein gutes Segelboot, mit welchem ich die naechsten Tage auf nach Panama ueber das San Blas Inselalchipel segel moechte. Bevor ich auf hoher See bin moechte ich noch berichten, was nach Medellin bis hierher so alles vorgefallen ist.

Ich beschloss also von Medellin aus den Nachtbus nach San Gil zu nehmen, einer kleinen Andenstadt in den oestlich Kordilleren. Am Bustreminal erfuhr ich, dass der Bus leider nicht direkt nach San Gil fahren kann, da alle Strassen auf diesem Weg aufgrund heftiger Regenfaelle, Uberschwemmungen und Erdrutschen unpassierbar waren. Statt einer achtstuendigen Fahrt musste der Bus also ueber Bogota und anschliessend wieder Richtung Norden, insgesamt 15 Stunden, fahren. In San Gil am naechsten Tag angekommen traf ich im Hostel auf Francisco, einem Kolumbianer aus Bogota mit welchem ich abends in einem traditionellen Lokal essen war. Am naechsten Tag fuhren wir mit dem Bus in den nahegelegenen Ort Barichara, ein wunderschoenes verschlafenes Dorf mit weiss gestrichenen Haeusern, bunten Fensterlaeden und Tueren sowie den klassisch roten Dachziegeln. Zusammenmit einem Spanier gings dann fuer etwa drei Stunden auf dem Pfad Camino Real nach Guane, ebenfalls ein kleines Dorf in aehnlichem Stil. Hier haben wir Lamm mit Yuka gegesssen und uns danach das Palaeontologische Museum angeschaut. gegen abend gings dann auch schon wieder zurueck nach San Gil.

Da ich leider nicht wusste, dass alle Strassen noerdlich von San Gil bzw. Bucaramanga zur Kueste aufgrund von Ueberflutung nach Santa Marta unpassierbar sind und somit der einzige Weg mit dem Bus zurueck ueber Bogota ging, hab ich es etwas bereut, dass ich nicht gleich von Medillin aus an die Kueste gefahren bin. Da alle Fluege um Weihnachten rum unverschaemt teuer wurden blieb mir nichts anders uebrig, als den Bus ueber diesen Weg zu nehmen. Das heisst zunaechst acht Stunden Busfahrt zurueck nach Bogota, umsteigen und den Bus direkt nach Santa Marta nehmen. Insgesamt war ich etwa 32 Stunden unterwegs, da der Bus zwischen durch auch noch eine Panne hatte und wir etwa drei Stunden feststeckten. Das war sowohl die teuerste [etwa 70 Euro] als auch die laengste und stressigste Busfahrt auf meinem gesamten Trip. Doch schliesslich kam ich nach zweieinhalb Tagen Busfahrt am 23. Dezember gut in Santa Marta an und nahm mir ein etwas ueberteuertes Taxi nach Taganga, da ich nach der langen Fahrt keinen Nerv mehr fuer laengere Preisverhandlungen hatte. In der Bucht von Taganga angekommen bin ich ins Hostal *La Casa de Felipe* gezogen, eines der schoensten Hostels die ich bisher auf der Reise hatte.

Am naechsten Tag 24.Dezember, war also bereits Weihnachten angesagt. Ich verbrachte den Tag zunaechst mit Marlen und Sebastian, einem deutschen Paerchen, gemuetlich am Strand von Playa Grande, die naechte Bucht von Taganga aus. Leider war der Strand zur Mittagszeit vollgepackt mit kolumbianischen Touristen, was aber gegen abend besser wurde. Abends zurueck im Hostel hat sich dann jeder fuer heilig Abend aufgebretzelt, denn in Kolumbien heisst es nicht *Stille Nacht, heilige Nacht* sonder hier wird am Vorabend des 25. ordentlich gefeiert. Ich beschloss es nicht ganz so krachen zu lassen und bin nach einigen *Club Colobia* und etwas Rum ins Bett gefallen. Das einzige, was hier an Weihnachten erinnerte waren die ueberall buntblinkenden Lichterketten, sowie ganze Lichterwaelder mit Blumen, Sternen etc. in den groessenen Staedten. Auch Weihnachtsbaeme wurden hier und da orginalgetreu aufgestellt, dennoch war alles etwas befremdlich, zumal in karibischer Athmosphaere und ein gewohntes Weihnachtsfeeling wollte sich nicht einstellen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag beschloss ich zusammen mit Marlen und Sebastian in den nahegelegenen Tayrona Nationalpark an der Kueste zu fahren. Hier haben wir uns in Haegematten nahe am Strand einquatiert und abends frische Kokosnuesse gegessen. Lieder hatten wir sehr viel Pech mit dem Wetter dort, da es fast ununterbrochen heftig regnete. Zudem kam, dass Sebastian auch noch den naechsten Tag krank war. Teile des Parks, v.a. Regenwaelder waren von den Regenfaellen bis zu den Oberschaenkeln ueberflutet, Matsch so weit das Auge reicht. Aus den urspruenglich geplanten drei Naechten und der Wanderung entlang der Kueste wurden also nur zwei Naechte. Am zweiten Tag bin schliesslich alleine die Kueste entlang gelaufen, teils geklettert bis zum Uebernachtungs Ort Arresifes. Trotz rauer See und schlechten Wetter waren es wirklich wunderschoene Kuestenstreifen, fast menschenleer. Zurueck gestapft bin ich dann durch Matsch und Morast im Regenwald. Am 27. gings dann Nachmittags wieder zurueck nach Taganga. Ich beschloss am darauffolgenden Tag einen halbtaegigen Tauchausflug zu machen, um meine Fertigkeiten im Open Water Diving etwas aufzufrischen. Da ich die zwei Tauchgaenge Nachmittags hatte, waren es nur wenige Leute. Die Tauchspots an sich kamen lange nicht an die in Thailand heran, da die Riffe sehr kaputt aussahen und auch die Sicht aufgrund der rauen See nicht optimal war. Aber trotzallem haben wir viel Unterwasserleben gesehen...und es war fuer mich eine gute Uebung um drin zu bleiben.

Am 29. beschloss ich von Santa Marta aus schliesslich nach Cartagena zu fahren. Auf dem Weg dorthin hat man immer wieder ueberschwemmte Doefer gesehen, zum Teil bis zu den Daechern. In vielen Kuestengebieten wirklich ein ernsthaftes Problem hier. Selbst in Santa Marta waren einige Strassen ueberschwemmt und unpassierbar. In Cartagena agekommen hatte ich zunaechst Probleme eine Unterkunft zu finden, da hier ueber Silvester wirklich die Hoelle los ist. Habe aber scliesslich doch noch ein Hostel gefunden, wenn auch etwas teuer. Hier habe ich den Australier Benjamin kennen gelernt, der seit etwa 8 Jahren in Bogota lebt und arbeitet. Mit ihm beschloss ich am naechsten Tag zum schoenen Karibikstrand von Playa Blanca zu fahren, um vor Neujahr noch etwas Ruhe zu tanken. Hier blieben wir ueber Nacht in Haengematten und genossen abends gemuetlich mit Bierchen die Strandathmosphaere. Nach einem Schnorchelgang am naechsten morgen gings wieder zurueck in die Stadt von Cartagena. Die Silvesternacht stand vor der Tuere und begann bereits feucht froehlich im Hostel zusammen mit anderen Traveln. Zu Spaeterer Stunde gings dann auf ins historische Zentrum von Cartagena. Um 0.00 Uhr, also sechs Stunden nach europaeischer Zeit, konnte man professionelle Feuerwerke von allen Seiten bestaunen. Die ganze Stadt und alle seine Besucher schienen sich in den Strassen zwischen Resaurants, Musikbars und Cafes zu bewegen, aufgebretzelt bis zu den Haarspitzen. Feuerwerkskoerper hatte keiner dabei, da ich hoerte, es sei in Kolumbien verboten. Aber Laerm und bunte Lichter gab es auch so schon genug. Wir gingen von der Innenstadt zum *Cafe del Mar*, welches besonders bei jungen Leuten beliebt ist und sich direkt auf der kolonialen Stadtmauer befindet. Hier lagern auch noch alte Kanonen, die einst von den Spanieren gegen Piratenangriffe und gegen die engliche Seeflotte verwendet wurden. Nach einer etwas laengeren Nacht gings dann zu *frueher* Stunde ins Bettchen. Gestern war dann etwas Katerstimmung angesagt und mehr als ein gemuetlicher Stadtbummel zurs historische Viertel {das wirklich ein Juwel hier ist} war nicht geplant. Heute wollte ich evtl. die Castillo de San Felipe und nach Bocagrande, dem neuen und reichen Viertel der Stadt.

Hoffe ich erwische noch rechtzeitig ein Boot nach Panama, denn der Trip dauert insgesamt 6 Tage und soviel Zeit bleibt mir nicht mehr. Panama wird wohl eher ein recht kurzer Aufenthalt werden, aber egal. Jedenfalls freue ich mich schon riesig auf daheim! Der letzte bzw. vorletzte Blog wird dann vermutlich in Panama veroeffentlicht. Bis dahin, machts gut und einen guten Start im neuen Jahr 2011!

Feliz ano, hasta la vista, Matthias

Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachtsgruesse aus der Karibik!

Wollte nur kurz ein Paar Weihnachtsbilder dalassen, damit hir seht wies hier um Weihnachten rum so aussieht! Liebe Gruesse aus Taganga bei Santa Marta, Kolumbien!







Hola allerseits!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Colombia igual el amor

Buenas allerseits! Habe mich mal wieder zum Blogschreiben durchgerungen und wie der Titel schon erwaeht bin ich in Kolumbien gut angekommen. Ich befinde mich gerade in der kleinen Stadt Salento in der Zona de Cafeteria, dem Hauptanbaugebiet fuer kolumbianischen Kaffe. (Jetzt in Medellin!)

Von Quito aus gings nach
meinem Besuch am Aequator mit dem Bus auf der Panamericana Richtung Grenzstadt Tulcan, von wo aus ich ein Taxi ueber die Grenze nach Kolumbien nehmen musste. Der Grenzuebergang war schon etwas mulmig, da ich von dort mit einem nicht ganz koscheren Taxifahrer in die erste kolumbianische Stadt Ipiales gefahren bin (ich glaube er war betrunken oder aehnliches). Aber es war eine recht lustige Fahrt mit ihm, da er mit mir danach sogar noch ins Busterminal gelaufen ist und mir gezeigt hat, wo man das entsprechende Ticket nach Popayan bekommt. Das war meine erste Begegnung mit kolumbianischer Hilfbereitschaft, die hier wirklich allgegenwaertig ist. Nach einer etwa achtstuendigen Fahrt mit vier Militaerkontrollen, kam ich dann etwa um halb drei mitten in der Nacht in Popayan an und nam sicherheitshalber ein Taxi zu einem Hostel.

Am naechsten Tag ging ich zusammen mit Frank, einem Hollaender, den ich im Hostel kennen gelernt hatte, die "Ciudad Blanco" erkunden. Gegen Mittag nahmen wir den Bus nach San Augustin, bekannt fuer seine archaeologischen Ausgrabungen von Steinskulpturen aus vorkolumbianischer Zeit. Die Strecke war zur Haelfte ungeteer und hat dem Namen "Bumpy Road" alle Ehre gemacht. Unterwegs gab es wiederum etliche Militaerkontrollen, vermutlich auf der Suche nach Mitgliedern der FARC, Drogen, Waffen oder aehnliches...das gab einem zumindest das Gefuehl einer sicheren Reise. In San Augustin gegen Abend angekommen haben wir uns etwas ausserhalb des beschaulichen Staedtchens auf einer Finca einquartiert. Hier trafen wir auch etliche Leute mit welchen wir am naechsten Tag den archeaologischen Park von San Augustin besuchten. Man kann sich die Skulpturen ein bisschen wie die Figuren der Osterinseln vorstellen; man weiss eigentlich nicht viel ueber die Kulturen, da die Steinfiguren die einzige Ueberlieferung ihrer Existenz sind.

Am naechsten Tag gings dann auf einem vierstuendigen Pferderitt die Umgebung von San Augustin erkunden. Fuer mich war das Reiterlebnis ein absolutes Highlight, da ich zum ersten mal richtig auf einem Pferd geritten bin. Die Pferde waren aber sehr gut und haben we auf Knopfdruck gehorcht. Zunaechst dachte ich, dass die Pferde die ganze Zeit im Trabtempo laufen wuerden...falsch gedacht, denn auf ebener Strecke gings dann auf einmal im Gallop die Pfade entlang und man hat sich wie im Wilden Westen gefuehlt :). Am Abend hat sich Frank dann verabschiedet, der den Nachtbus nach Bogota genommen hatte. Vielleicht treffen wir uns an Weihnachten in Santa Marta an der Kueste wieder.

Auch fuer mich hiess es am naechsten Tag Aufbrechen, und zwar in die "Desierto de Tatacoa" (Schlangenwueste), die mir von vielen Leuten empfohlen wurde. Begleitet haben mich Dominique aus der Schweiz und Hanna aus Nuernberg, die u.a. auch in San Augustin dabei waren. Mit den Bus gings zunaechst nach Neiva, von wo wir mit dem Collectivo nach Villavieja gefahren sind, dem naechstgelegenen Dorf zur Wueste. Wir beschlossen eine Cabaña fuer die Nacht Mitten in der Wueste zu nehmen und fuhren mit dem Mototaxi zunaechst zum Observatorium, von wo aus man Abneds die Sterne und Planeten durch Teleskope beobachten konnte. Die Wueste an sich war unglaublich und sah etwa wie klein Arizona aus. Ueberall kleine Canyons aus roter und teils grauer Erde entstanden durch Errosion. Dazwischen kleine bis riesige Kakteen-felder und eine endlose Weite bis zum Fuss der Ost- und Westkordilleren. Hier hatte man wiederum das gefuehl mitten im Wilden Westen zu sein. Nach zwei Tagen Aufenthalt in Mitten der Abgeschiedenheit hiess es wiederum Abschied nehmen von den zwei Maedels.

Mein Weg ging von dort aus weiter nach Armenia, von wo man in das nachgelegene Staedtchen Salento kommt, mitten im kolumbianischen Kaffeanbaugebiet, der Zona de Cafeteria. Der Bus hatte etwa zwei Stunden Verspaetung, was an den Unwettern in diser Region liegt. Strassen, Bruecken und Staedte werden immer wieder ueberschwemmt oder von Schlammlawinen blockiert, weshalb es hier und da etwas laengeren Busfahrten kommt. In Salento angekommen habe ich solch einen Wolkenbruch am eigenen Leib (nass) erfahren. Hier habe ich mich in einem Hostel mit hauseigener Kaffefica schnellstmoeglich einquartiert und erstmal umgezogen. Am naechsten morgen hab ich erseinmal Stadtbesichtigung gemacht. Wunderschoenes, relextes kolumbianisches Ambiente, kleine buntangestrichene Haeser, Salsa-Musik aus den Hinterhoefen und die allgegenweartige kolumbianische Herzlichkeit machten dieses Stadtchen zu einer meiner Lieblingsorte bis jetzt. Nachmittags habe ich die Kaffefinca besucht, wobei alles ueber den Anbau, die Eintragung und die Verarbeitung von Kaffe erklaert wurde. Danach gabs eine Tasse Kaffe aus eigener Produktion zum probieren.

Am naechsten Tag ging es bereits frueh am Morgen, da hier das Wetter morgends immer besser ist als Nachmittags, ins nahegelegene Valle de Cocora. Zusammen mit anderen Travelern sind wir mit uralten Jeeps vom Plaza aus nach Cocora gefahren, von wo aus man auf eigene Faust einen Rundweg durch das Tal laufen konnte. Zu Beginn konnte man die skurile Landschaft bestaunen, die mit bis zu 60 Meter hohen Wachspalmen gespickt war. Die "Palmas de Cera", Nationalbaum von Kolumbien, ragten wie riesige Zahnstocher aus dem Weideland bis in den nahegelegenen Nebelwald hinein. Vorbei gings ueber Baumstaemme am Fluss, durch matschiegen Morast, durch mystische moosbewachsene Baeume bis zu einer Finca in Mitten des Nebelwaldes. Hier gab es zur Staerkung "Chocolate con Queso" (Heisse Schokolade mit Kaese). Viele Kolibri-Arten versammelten sich hier um aufgestellte Zuckerwasserloesungen und man konnte, wenn man schnell genug war, auch die ein oder andere Nahaufnahme mit dem Foto machen. gegen vier Uhr nachmittags erreichten wir wieder den Ausgangspunkt in Cocora und fuhren zum Abendessen zurueck nach Salento.

Ich beschloss darauf den Nachtbus von Armenia nach Medellin zu nehmen und hatte im Bus eine lustige Begegnung mit einem jungen Kolumbianer, mit dem ich mich etwa drei Stunden auf schlechtem Spanisch unterhalten habe...nun eher versucht habe zu unterhalten. Danach bekam ich eine Tuete Schokokaffebohnen, Chips, Gatorade und Arequipe (suesser Brotaufstrich) geschenkt. Ich war wirklich sichtlich beeindruckt von der ehrlichen Freundlichkeit, als er auch noch seine Schwester in Medellin angerufen hat, um zu fragen ob ich bei ihnen schlafen koennte. Leider war kein Platz mehr fuer mich. Als wir morgends um fuenf in Medillin ankamen, revanchierte ich mich mit einem Kaffe bei Ruben und machte mich auf zum Black Sheep Hostel im Stadtteil El Poblade. Gestern war ich mit zwei Leute aus dem Hostel mit der Metro in der Stadt unterwegs, u.a. an der Uni. Danach sind wir mit der Seilbahn ueber die aermeren Viertel der Stadt gefahren, super Ausblick mit bergigem Panorama. Abends gings dann feiern mit vielen Leuten aus dem Hostel in den Clubs und Bars der Stadt. Nach viel Salsa, aber auch bekannter Pop- und Rockmusik, etwas Rum und Bier und vielen netten Unterhaltunen bin ich heute morgen etwas zerstoert aufgewacht...Eigentlich war heute eine Pablo Escobar-Tour geplant, aber wegen allgemeiner Katerei entfallen :).

Heute Nacht gehts noch mit dem Bus nach San Gil und danach entgueltig an die Karibik-Kueste. Leider ist momentan auch dort das Wetter nicht ganz so rosig, baer egal. Kolumbien ist fuer mich bis jetzt auf jedenfall mein absoluter Favorit, was nicht nur an der tollen Landschaft, sondern vor allem an den Leuten hier liegt. Habe schon beschlossen, dass das nicht meine letzte Reise hierher war. Bald ist hier ja schon Weihnachten und ich habe nicht mehr so viel Zeit hier. Vielleicht folgt von mir als naechstes ein kleiner Weihnachtsblog :)!

Muchos Saludos a Alemania, Matthias

Dienstag, 7. Dezember 2010

Amazonas und Grossstadt-Dschungel

Also, wo war ich stehen geblieben...genau! Von Puyo aus gings Nachmittags dann weiter nach Tena. Ich kam dort gegen Abend an und bin per Taxi zum "Hostel Limoncocha" gefahren, welches mir Rahel empfohlen hatte. Ich versuchte wie ueblich auf Spanisch einzuchecken bis mich der Besitzer fragte: "¿De donde eres?", "Alemania"..."Ach dann koennen wir auch deutsch reden..." Jedenfalls hats da nur so von Deutschen gewimmelt und ich bin abends sogar noch mit nem alteren Schweizer Herren und nem indischen New Yorker zum Essen in ein Lokal gegangen, das von einem Deutschen gefuehrt wurde...sehr befremdlich so mitten im ecuadorianischen Amazonas. Das Hostel lag etwas ausserhalb auf einem Huegel und man hatte von dort aus einen super Blick auf Tena und den umgebenden Dschungel.

Am naechsten Tag hab ich im selbigen Hostel eine 3-taegige Jungle-Tour gebucht (verhaeltnismaessig guenstig), die abends mit dem Nachtbus nach Limoncocha begann, ein kleines Amazonasdorf mit angenzendem Naturreservat "Reserva Biologica Limoncocha". Mit dabei waren eine Hollaenderin, eine Corazonanerin (kleine, hollaendischsprachige Insel), ein Franzose, ein Finne und unser "Guia" aus Ecuador. Mitten in der Nacht nach etwa 8 Stunden rauer Busfahrt und kaum Schlaf sind wir gegen vor dem Reservat abgesetzt worden. Von dort aus gings mit Taschenlampe auf einen Holzsteg hinaub zu Lagoone des Reservats. Hier haben wir unser Gepaeck auf ein motorbetriegbenes Kanu geladen und sind etwa eine Stunde ueber die Lagoone bis zur Anlegestelle unserer Jungle-Lodge gefahren. Auf dem Weg haben wir immer wieder Kaimane im Wasser gesehen, deren Augen bei Taschenlampen-Licht rot reflektieren. Bei den Huetten angekommen, gegen 5.30 Uhr ist erstmal jeder ins mosquitonetz-bedeckte Bett gefallen.

Die darauffolgenden zwei Tage waren bestimmt vom Kanu-Paddeln auf der Lagoone und von Dschungel-Wanderungen mit Pfanzenkunde. Unser Guia Dr. Faustos war bloss der spanischen Sprache maechtig und ich musste immer wieder die Hollenderin nach Uebersetzungshilfe fragen. Allerdings war das ueberhaupt kein Problem und ich habe nun auch einiges in Spanisch dazu gelernt. Das endlose, satte gruen des Regenwaldes (und den Begriff muss man hier woertlich nehmen, da es wirklich staendig geregnet hat)und sein Artenreichtum hier war wirklich beeindruckend, da wir vorallem in primaeren Waldstuecken unterwegs waren. Mit Gummistiefeln, die wirklich obligatorisch waren, sind wir durch etliche Sumpfloecher gestapft. Highlight auf einem Waldtrek war die Begegnung mit einer giftigen Otter (= Giftschlange), die der Guide (warum auch immer) mit einem langen Stock erschlagen hat. Keiner von uns verstand diese sinnlose Aktion, da man mit Leichtigkeit haette die Schlange umwandern koennen. Soviel zur oekologischen Achtsamkeit unseres Guia.

Die Erkundung der Tierwelt des Reservats stand auch ganz oben auf der "To-do-Liste". Beim Kanu-Paddeln auf der Lagoone bekam man ein reichliches Vogelangebot vor die Linse, v.a. den als "Urvogel" bezeichneten Hoatzin, der bis jetzt keiner rezenten Vogelfamilie zugeordnet werden konnte. Zudem war Piranha-Fischen angesagt, wobei jeder mit einer Angel bewaffnet vom Kanu aus ein Stueck Fleich in der Lagoone badete. Die Ausbeute war eher duerftig fuer sechs Personen, aber der Fisch hatte sowieso keinen besonders berauschenden Geschmack und bestand hautsaechlich aus Graeten. Allerdings konnte man sich nicht ueber das Essen an sich beschweren, immer frisch (Papaya- und Limonen-Baeume anbei) und lecker zubereitet von uns und unserem Guia Dr. Faustos. Nachts war unter anderem Kaiman-Watching mit im Programm. Die zahlenmassig am meisten vertretenen makroskopischen Tiere waren ungeschlagen Insekten, v.a. Mosquitos, Fliegen und Spinnen. Mit Caipiriha aus frischen Limonen und selbst gebranntem Rum aus Limoncocha ist man zu frueher Stunde ins Bett gefallen.

Am Sonntag gings dann, trotz vollbezahltem Tag bereits um zehn Uhr wieder zurueck Richtung Bus. Das war relativ enttaeschend fuer alle Beteiligten und man hat sich etwas uebers Ohr gehauen gefuehlt. Von Limoncocha gings zunaechst nach Coca, wo sich unsere Wege getrennt haben. Ich war der einzige der nach Quito wollte und habe von dort aus den Bus raus aus dem Amazonas zurueck in die Anden genommen. Neun Stunden huepfende Fahrt.

In Quito kam ich dann gegen 11 Uhr nachts an und hatte zuerst Probleme eine Unterkunft zu finden, da die Stadt ihren Gruendungstag feierte und viele Hostels wegen der Fiesta voll waren. Ich hatte letzten Endes aber im Stadtteil Mariscal Sucre (New Town), bekannt fuer viele Backpackerunterkuenfte, doch noch Glueck. Gestern hab ich mir die Stadt etwas genauer zu Gemuete gefuehrt und bin in die Altstadt gefahren, die aehnlich wie Cuenca sehr von Kolonialgebaeden gepraegt ist. Nachts, d.h. ab dunkel sollte man zumindest nicht alleine vor die Tuere. Heute war ich mit John, Kanadier und David, Australier am naheliegenden Vulkan Pichincha etwas wandern. Mit einer Seilbahn kann man zunaechst auf etwa 4100m hoch fahren und von dort aus auf etwa 4700m hiken...was wir nicht ganz geschafft haben. Zu lange im Flachland gewesen und keine Hoehenanpassung mehr ;).

Soweit bis jetzt aus Ecuador. Morgen werde ich evtl. mal zum Aequator fahren und mal von einer Seite der Weltkugel auf die andere huepfen. Ich denke die naechsten drei vier Tage werde ich noch in diesem wunderschoenen Land verbringen und mich dann schleunigst Richtung Kolumbien aufmachen. Allerdings soll es dort zur Zeit sehr regnerisch sein :(! Mal schauen was dran ist...Bis zum naechsten Blog!

Hasta la vista aus Quito, Matthias

Montag, 6. Dezember 2010

De Peru a Ecuador

Sooo...es ist mal wieder soweit! Leider ist der letzte Blogeintrag schon eine Weile her, deshalb werde ich einfach zwei Eintrage hintereinander schreiben ;). Ich befinde mich gerade in Quito, der Hauptstadt von Ecuador und es gibt einiges zu Berichten, seitdem ich mich von Mad in Lima verabschiedet habe...

Zunaechst ging meine Reise weiter in den Norden, nach Trujillo, drittgroeste Stadt in Peru. Allerdings habe ich mir ein Hostel direkt am Pazifikstrand im nachegelegenen Huanchaco ausgesucht, das wirklich sehr schoen war. Hier habe ich auch das erste mal die Erfahrung mit den Collectivos gemacht, wo so viele Leute wie moeglich in einen Minibus gestopft werden um den Gewinn fuer die Fahrt zu Maximieren. Trotz claustrophobischen Zustaenden eine witzige Erfahrung. Ich habe mir von dort aus nahe gelegene Ruinen angeschaut, unteranderem die groesste vorkolumbianische Lehmziegelstadt Sued Amerikas, Chan-Chan.

Von Trujillo ging es dann mit dem Nachtbus weiter Richtung Norden nach Mancora, beliebtes Strandurlaubsziel und Surfer El Dorado von Peru. Hier habe ich zwei gemuetliche Strand-Tage verbacht und witziger Weise einen Hollaender getoffen, der mit uns den Machu Picchu Trek gemacht hat. Von Mancora aus war es dann nicht mehr weit bis zur ecuadorianischen Grenze. Ich habe mich zunaecht fuer die coloniale Andenstadt Cuenca entschieden, was ich keines Falls bereut habe. Ich bin gegen Abend am dortigen Busbahnhof eingetroffen und bin mit einem recht gespraechigen Taxi-Fahrer zu meinem auserkorenen Hostel gefahren, El Cafecito. Eigentlich war es eine Mischung aus Hostel und Cafe-Bar mit wirklich super Atmosphaere. Die Stadt an sich war so ganz anders, als alle Staedte die ich in Peru gesehen habe. Wirklich wunderschoene Kolonialstadt mit alten alten, rustikalen Gebaeuden und Cathedralen. Hier hab ich unter anderem Becki, eine Iri kennen gelernt, mit der ich Cuenca erkundete.

Nach langer Ueberlegung entschied ich mich, Galapagos aus meinem Reiseplan zu streichen, da viele mir geraten haben lieber eine Tour zu buchen, da die Inseln nur per Boot richtig zu entdecken sind. Und solch eine Tour haette definitiv bein Reise-Buget gesprengt. Deshalb entschied ich mich zusammen mit Becki nach Baños zu fahren, eine kleine Stadt am Fusse des kuerzlich auch in der Heimat bekannt gewordenen Vulkans Tungurahua. Hier konnte man einiges unternehmen, was Wandern, Klettern, Biken angeht...und natuerlich auch den aktiven Vulkan am Tage und bei Nacht bestaunen. Der Sonntag war allerdings erstmal als Ruhetag vorgesehen, da es keinem in Ecuador erlaubt war das Haus zu verlassen, da eine nationale Volkszaehlung durchgefuehrt wurde...in Europa undenkbar die Leute zu zwingen das Haus nicht zu verlassen. Jedenfalls gings dann am Montag auf eine wunderschoene Fahrad-Tour richtung Puyo, die naecht groessere Stadt von Baños aus, die bereits im Amazonas-Tiefland liegt. Zusammen mit Becki und Becki, aus England, und Silvia aus Italien gings von unserem Hostel "Plantos y Blanco" los. Auf dem Weg gab es etliche Wasserfaelle mit Jungle-Atmosphaere zu bestaunden. Auf halber Strecke sind wir mittels Bus wieder zurueck gefahren und abends noch gemuetlich essen gegangen.

Am naechsten Tag ging es zusammen mit Rahel einer Schweizerin, die ich am Vortag beim Fondue-Essen im schweizer Lokal kennen gelernt hatte, auf einen Wandertrip Richtung nahegelegen Vulkan. Wir blieben in sicherer Entfernung und haben super Fotos von den stetigen Erruptionen geschossen. Da wir mit Taschenlampen ausgeruestet waren beschlossen wir zu warten bis es dunkel wurde um die Lava bei Nacht besser sehen zu koennen...Wahnsinn. Gestern erfur ich, dass es eine richtig heftige Erruption einen Tag spaeter gegeben hat, wobei Leute evakuiert worden sind...ha, da war ich aber bereits auf dem Weg nach Puyo mit Sack und Pack um mir zusammen mit Rahel und Maiana, Englaenderin das dortige Affen Rescue Sanctuary anzuschauen, was sich wirklich gelohnt hat, da die kleinen Primaten einen staendig als Kletterbaum benutzt haben. Danach habe ich mich von Rahel und Maiana verabschiedet und bin direkt von Puyo weiter nach Tena gefahren, einer der groessten Stadte im Amazonas, um von dort aus eine Jungle-Tour zu machen...aber das liebe Leser und Leserinnen ist dann eine andere Bloggeschichte. Dies und wie ich von dort aus nach Quito gekommen bin werde ich dann morgen berichten, da der Inhaber des Internet-Cafes schliessen will...

Muchos Abrazos! Chao, Matthias

Samstag, 20. November 2010

Machupicchu-Trek...und Mad ist weg!

Hola alle miteinander! Lange ists her, seit ich meinen letzten Blog geschrieben habe. Befinde mich momentan wieder in Lima und habe mich gestern von Mad verabschiedet, der wieder zurueck in die gut alte Heimat geflogen ist! Waren super vier Wochen mit dir mit unvergesslichen Erlebnissen! Ab nun heisste es fuer mich alleine weiterziehen. In etwa fuenf Stunden geht mein Nachtbus nach Trujillio, die drittgroesste Stadt des Landes etwa 600 km noerdlich von Lima gelegen...


Vor etwa sieben Tagen gings morgends von Cusco aus mit dem Bus zum vier taegigen Trek nach Machupicchu. Am ersten Tag war wiedermal Downhill-Biken angesagt. Von 4000m wiederum hinein ins Dschungel-Tal. Allerdings ist der Tag Wort woertlich ins Wasser gefallen, da es den ganzen Tag geschuettet hat, was das Zeug haellt. Wir haben nach halber Strecke das Ganze abgebrochen, da jeder bis auf die Haut durchgeweicht war und sind mit dem Bus weiter nach Santa Maria gefahren, wo wir uebernachtet haben. Wir waren eine Gruppe von 6 Leuten und haben uns Abends gemuetlich mit Bierchen auf die Terasse gesetzt.

Am naechsten Tag ginges dann mit teils nassen Sachen zu Fuss weiter. Insgesamt sind wir 25 km in etwa 7 Stunden durch wunderschoene Dschungel-Taler, Flusslaefe und Berglandschaften gewandert. Vorbei gings an etlichen Kokafeldern, Mangobaeumen fuer Wegzehrung, steilen Inkapfaden und Bananen-Heinen bis nach Santa Theresa, wo wir die Zweite Nacht verbarchten. Abends sind wir dann in die oertliche Dorfdisco, wo wir relativ sonderbar angestarrt wurden, aber nach klaeglicher Konversation mit einem Laecheln begnadet wurden ;).

Am naechsten Tag war dann am Morgen Zip-Lining angesagt. Man muss sich das ganze wie eine riesige Seilbahn vorstellen, wobei man haengender Weise von einem Berg zum anderen in nicht ganz schwindelfreier Hoehe saust. Insgesamt waren es sechs Drahtseile, die nacheinander einige hundert Meter zum naechsten fuehrten. Am Nachmittag sind wir von dort aus ca. 3 Stunden entlang der Andenbahnschienen nach Aguas Calientes (= Heisse Wasser) gelaufen. Die sehr touristische Stadt (und deshalb sehr teure Stadt) liegt am Fusse des Machupicchu. Hier wurden wir zunaechst in unser Hostel einquatiert, und haben vor dem schlafen gehen noch gemuetlich zusammen Abend gegessen.

Um 4.00 Uhr Nachts ging es dann bereits los Richtung Busstation zum den Machu Picchu Ruinen. Oben angekommen bekamen wir zunaecht eine sehr interessante Fuehrung durch die Ruinen-Staette, wobei man jede Menge ueber die Geschichte und Kultur der Inkas erfuhr. danach hatten wir fasst noch den ganzen Tag Zeit die Ruinen und die Berge in der Umgebung zu erkunden. Wir haben zunaecht einmal das klassische Postkarten-Motiv auf uns wirken lassen (siehe Bild) und sind dann auf den spitzen Berg im Hintergrund der Anlage gestiegen, genannte Huaynapicchu. Von dort oben hatte man einen wahnsinns Blick auf die Ruinen und die umgebende Berglandschaft.

Gegen Nachmittag sind wir zu Fuss zurueck nach Aguas Calientes gelaufen. Abends haben wir noch gemuetlich mit den anderen der Gruppe gegessen und Bierchen am Marktplatz getrunken (wie daheim!). Zurueck nach Cusco gings zunaecht mit dem Zug nach Ollantytambo und von dort mit dem Bus weiter. Wir kamen dann relativ spaet gegen 11.30 uhr in Cusco an und vielen erschoepft ins Bett unseres Loki Hostels.

Der naechste Tag war bereits der 17. November und Mad musste seinen Flieger in Lima am 19, erwischen. Deshalb sind wir am selben Tag noch mit dem Bus zurueck nach Lima gefahren...d.h. 21 Stunden non stop Busfahrt...Gott sei dank mit einigen guten Filmen zum Zeitvertreib. In Lima am 18. Nov um ca. 10.30 Uhr morgends angekommen haben wir wiederum im selben Hostel wie zu Beginn unserer Reise eingecheckt und abends noch gemuetlich Mads Abschied begossen. Es war eine super Zeit hier in Peru! Sooo...nun muss ich mich aber sputen, dass ich mich Richtung Norden aufmache! Ich habe noch 4 Laender in 8 Wochen zu bereisen...ob das zeitlich hinhaut, wird sich noch zeigen, denn Galapagos waere noch eine weitere Option, die ich bisher noch nicht mit eingeplant hatte...na dann auf zur naechsten Etappe! Buena Suerte!

Liebe Gruesse an alle! Matthias